“Häufig bestimmen Ellbogen-Mentalität und Selbstausbeutung den Arbeitsalltag von freien Journalist:innen. Das wollen wir nicht mehr länger mitmachen – und wollen gemeinsam statt gegeneinander arbeiten”, sagt das neu gegründete FYI-Kollektiv.
Wie?
“Wir sind der Meinung: Qualitativ hochwertiger Journalismus braucht gute und vor allem faire Arbeitsbedingungen”.
Nachdem uns die Branche solche selten bietet, schaffen wir sie uns selbst. For your information: Es geht auch anders.
“Als Kollektiv arbeiten wir zusammen, teilen Ressourcen, recherchieren gemeinsam, feiern uns für einen gelungenen Coup und stehen uns bei, wenn’s mal nicht so gut läuft. Statt uns gegenseitig zu unterbieten, unterstützen wir uns beim Verhandeln von Honoraren und kämpfen für bessere Rahmenbedingungen!”
Was?
FYI steht für „for your information“.
“For your information - weil wir Informationen über Menschen und Umstände zutage fördern, die viel zu selten im Rampenlicht stehen: migrantische Lebensrealitäten, die Haftbedingungen von Frauen oder Klimakämpfe im Globalen Süden”
FYI, das sind Christian Bunke, Johannes Greß, Naz Küçüktekin, Christof Mackinger, Milena Österreicher und Nadja Riahi. Wir recherchieren zu den Themen Umwelt und Klima, Wirtschaft und Arbeit, Migration und Flucht, über Geschlechterverhältnisse, Diskriminierung, Korruption und Rechtsextremismus. Am liebsten arbeiten wir im Team, wie bei unserer gemeinsamen Recherche zur Forstarbeit in Österreich oder zur Grünwaschanlage der OMV.
Zu hören und zu lesen gibt’s uns u. a. bei DER STANDARD, Wiener Zeitung, ZEIT (Online), DOSSIER, Ö1 oder der Furche. Unsere Arbeit wurde mehrfach ausgezeichnet. Mitglieder des FYI-Kollektivs tauchen regelmäßig in den Besten-Listen des Landes auf.
Warum?
Wir sind der Meinung: Wir Freie bringen langjährige Erfahrung, fachliche Expertise sowie journalistisches Handwerkszeug mit - in den meisten anderen Jobs sind das gute Voraussetzungen für ein angemessene Arbeitsbedinugen.
“Freie Journalist:innen leisten wertvolle Arbeit und werden dafür oft zu wenig honoriert. Selbst etablierte Qualitätsmedien zahlen für Texte oft nicht mehr als 300 Euro.”
Es ist unbestritten, dass seriöser Journalismus wichtiger Bestandteil des öffentlichen Diskurses und damit der Demokratie ist: Den Mächtigen auf die Finger klopfen, Ungerechtigkeiten anprangern, ungehörten Stimmen eine Öffentlichkeit verschaffen. Diese Funktionen können wir nur erfüllen, wenn die Rahmenbedingungen passen.
Daher haben wir dieses Kollektiv nicht nur gegründet, um an unseren eigenen Bedingungen etwas zu verbessern, sondern auch um andere freie Journalist:innen zu ermutigen, es uns gleich zu tun: Bildet Banden!
Die Arbeit des Kollektivs könnt ihr ab sofort auf der Webseite, über Newsletter und den Twitter-Kanal verfolgen: