Süßes geht an...

...Betty Kasper, die Betreiberin von mein-klagenfurt.at

Was den Kampf um das berufliche Überleben betrifft, so weht für die große Mehrheit der freien JournalistInnen in diesem Land immer schon ein rauer Wind. Unabhängig von der tatsächlichen Wetterlage.

Bekanntermaßen ist unser südlichstes Bundesland meteorologisch begünstigt, aber auch dort sorgte ein grausliches Virus dafür, dass es schlagartig dunkel wurde: Besonders hat es die Freien getroffen, die von einem gleichbleibenden Einkommen mit Urlaubs- und Weihnachtsgeld nur träumen können.

Von einigen Verlagen und Redaktionen wird den Freien ja schon in „normalen“ Zeiten wenig Respekt entgegengebracht. Derzeit sind es aber auch an sich regelmäßige Auftraggeber, die einem das Gefühl geben, als wäre man nicht mehr existent. Umso erfreulicher ist es, wenn am Handydisplay plötzlich und unerwartet „Betty“ aufleuchtet und eine freundliche Stimme fragt: „Magst was schreiben?“.

Die Betreiber des Internetportals mein-klagenfurt.at gehören nachweislich zu denen, die seit Jahren eine faire und vor allem menschliche Zusammenarbeit mit freien MitarbeiterInnen pflegen. Der Kopf des kleinen Drei-Personen Unternehmens ist Betty Kasper. Gemeinsam mit ihrem Mann Dieter und ihrer Schwester, der Pressefotografin Sonya Konitsch, behauptet sie sich mit ihrer Firma seit vielen Jahren auf dem heiß umkämpften Medienmarkt in Klagenfurt und Umgebung. Als Betreiberin, Chefredakteurin, Marketing- und Verkaufschefin schafft es die umtriebige Powerfrau mit mein-klagenfurt.at, als David unter vielen Goliaths zu bestehen. Trotz permanenter Budgetknappheit ist es ihr wichtig, den redaktionellen Bereich immer wieder mit Beiträgen von einer kleinen Zahl an Freien aufzuwerten, mit denen sie mittlerweile schon lange freundschaftlich verbunden ist.

Mündlich vereinbarte Honorare, die in größeren Verlagen höher sein mögen, aber durchaus als fair zu bezeichnen sind, werden prompt überwiesen. Besonders hervorzuheben ist die couragierte Haltung von Betty Kasper, die trotz wirtschaftlichen Drucks und vereinzelten Problemen mit vermeintlich „Mächtigen“ hinter ihren RedakteurInnen steht und Artikel unzensiert veröffentlicht.

Für dieses faire Verhalten gegenüber Freien auch in schwierigen Zeiten verleiht der Verein Freischreiber Österreich den süßen Preis 2020 an Betty Kasper, Betreiberin von mein-klagenfurt.at