„Ich habe mir meine eigene Nische geschaffen“

Jelena Pantić-Panić gibt als Mentorin JungjournalistInnen Tipps für den Berufseinstieg. Dafür hat sie ihre Freelance-Jobs aufgegeben und alles auf ihr Projekt medien-geil.at gesetzt.

Von einem Tag auf den anderen alles hinschmeißen und nur mehr für das eigene Herzensprojekt arbeiten. Klingt doch gut, oder? Jelena Pantić-Panić hat sich genau das getraut und ihr Mentoringprogramm medien-geil.at voll durchgezogen. Und es hat funktioniert. Jelena hat nicht nur viele KundInnen, sondern sogar schon eine eigene Mitarbeiterin.

Aber halt. Von allein geht das alles natürlich nicht. Bei unserem Freischreiber Online-Stammtisch im Oktober hat Jelena uns davon erzählt, welche Hürden sie überwunden hat und was notwendig ist, um mit seinem eigenen Projekt erfolgreich zu sein.

Von der Kaffeekocherin zur Medienchefin

„Mit Anfang 20 habe ich in der Medienbranche angefangen und hatte zu Beginn keine Ahnung, wie alles funktioniert“, erzählt Jelena. Doch das hat sich offensichtlich rasch geändert. Sie war Chefin vom Dienst und Kultur-Ressortleiterin bei „Das Biber“ oder auch Leiterin des Umstylingressorts bei Maxima. „Ich habe so ziemlich alles durchgemacht: Tageszeitung, Magazin, Praktika, Führung – im Prinzip von der Kaffeekocherin zur Medienchefin. Von außen hatte ich eine Erfolgsstory aus dem Bilderbuch.  Doch innerlich plagten mich Selbstzweifel und Ängste – bin ich eine RICHTIGE Journalistin? Egal wie viel ich arbeite, ich werde nie gut genug sein, wie Leute, die mit Preisen überhäuft werden und mit ihren Reportagen die Welt verändern“, berichtet Jelena auch auf ihrer Webseite medien-geil.at über ihren Werdegang, aber auch über ihre Zweifel, die sie immer wieder verfolgt haben.

Instagram bringt die KundInnen

Diese Zweifel will die Mentorin nun vor allem jungen Medienfrauen – so ihre gewählte Zielgruppe – nehmen. Gestartet ist sie im Jahr 2017 mit einem Blog, in dem sie ihre Tipps für den Einstieg in die Medienbranche weitergibt. Heuer hat die Unternehmerin jedoch beschlossen, ihre Arbeit als freie Journalistin an den Nagel zu hängen und ab sofort ausschließlich ihr Mentoringprojekt zu betreiben. Ihre KundInnen erreicht sie über ihren Instagram-Account. Dort teilt sie ihr Wissen, gibt konkrete Handlungsanleitungen und löst die Probleme ihrer jungen KollegInnen. „100 Prozent meiner Aufträge bekomme ich über Insta“, bestätigt Jelena die Wichtigkeit dieses Kanals. Seit April hat sie 1200 neue Follower gewonnen – und das völlig ohne Schaltung von Instagram-Ads. Das zeigt, dass sich der Aufwand auf Social Media lohnt – immerhin investiert sie pro Beitrag rund eine Stunde Arbeit.

Derzeit bietet Jelena zwei unterschiedliche Mentoring-Programme an. Ein 70-minütiges „Quick Fix“-Mentoring und ein Intensivmentoring, das über vier Wochen geht.

Auf mich selbst gesetzt

„Wir schaffen uns immer mehr unsere eigenen Plätze in der Medienbranche. Ich habe mir meine eigene Nische geschaffen und Journalismus mit Coaching und Online-Business verbunden. Ich habe mir vorgenommen, auf mich selbst zu setzen und es war die richtige Entscheidung“, sagt die Unternehmerin.

Hier noch einige Tipps, die uns Jelena im Rahmen unseres Online-Stammtisches gegeben hat:

  • Wichtig ist, sich immer weiterzubilden und sich auch Hilfe zu holen und coachen zu lassen. „Das ist im Journalismus noch nicht angekommen“, meint Jelena.
  • „Fang an mit dem, was du hast!“ Sich selbst mit den bekannten Größen im Journalismus zu vergleichen, bringt nichts.
  • Ein Online-Portfolio ist wichtiger als eine eigene Webseite. „Torial ist dafür die einfachste Lösung“, sagt Jelena.

Eine grundsätzliche Positionierung als JournalistIn ist ebenso wichtig. Diese beinhaltet den eigenen Stil, Skills, persönliche Interessen und auch das Netzwerk, das man selbst mit einbringt. „JedeR muss sich selbst fragen: Was kann ich besonders gut? Bin ich zum Beispiel eine Expertin für Frauenthemen? Oder bin ich gut darin, komplexe Studien einfach zu erklären? Auch das ist eine wichtiger Skill“, sagt die Mentorin.

Wenn ihr mehr über Jelena Pantić-Panić wissen wollt, findet ihr hier die Kontaktmöglichkeiten:

https://medien-geil.at/
office [at] medien-geil.at
www.instagram.com/medien.geil/