Gratulation und Danke an Kollegin Verena Ahne

Kollegin Verena Ahne ist im Rahmen des Staatspreises für Wissenschaftspublizistik mit dem Sonderpreis für wissenschaftsjournalistische Vielfalt ausgezeichnet worden. In ihrer Dankesrede machte sie auf die oft schwierigen Arbeitsbedingungen von freien JournalistInnen aufmerksam.

Es sind gerade JournalistInnen-Preise, die Freien Anerkennung, Rückenwind und oftmals auch eine dringend nötige finanzielle Unterstützung bringen. Doch obwohl die Medienrealität inzwischen bedeutet, dass ein erheblicher Anteil an journalistischen Arbeiten inzwischen von Freien verfasst wird, schauen sie gerade bei Preisen oft durch die Finger. So ist Verena Ahne die erste freie Journalistin, die bei diesem Staatspreis überhaupt berücksichtigt wurde.

Für ihre Rede hat Ahne anhand eines Beispiels gezeigt, wie wichtig die Arbeit freier JournalistInnen für die Medien heute sind: “Das hier sind die Wissenschafts- und Forschungsseiten einer großen österreichischen Tageszeitung, die seit Sommer immer am Samstag erscheint. Ich habe alle Artikel weiß abgeklebt, die von Freien stammen (die dunkleren sind übernommene Agenturmeldungen).”

Dieser gestiegenen Bedeutung der Freien hinken die Honorare jedoch weit hinterher. Ahne rechnet vor, wie wenig sie bekommt und was sie dafür leisten muss: “Für eine Doppelseite wie diese, die ich im Sommer geliefert habe, gibt es ein Honorar von 544 Euro und 32 Cent. Davon muss ich – neben Steuern und Abgaben – meine Bürokosten zahlen. „Unproduktive“ Zeiten abdecken wie Urlaub und Feiertage, Krankenstand und Arztbesuche. Auch die Zeiten, in denen ich nicht sitze und schreibe – und niemand sitzt die ganze Zeit und tippt Artikel. Es müssen neue Themen gesucht und Aufträge hereingebracht werden. Ich muss mit Redaktionen verhandeln. Administratives erledigen. Zu Veranstaltungen gehen. Kontakte pflegen. Usw, usf.” Das Honorar deckt all diese Kosten aber bei weitem nicht ab, ganz im Gegenteil.

Ihr Fazit: “Es bräuchte mindestens 16 Ganzseiter wie die gezeigten pro Monat – und ohne Unterbrechung (geliefert) –, um auf das Einstiegsgehalt eines angestellten Journalisten zu kommen. Das ist schlicht nicht machbar.” Wir gratulieren Verena Ahne sehr herzlich zu ihrer Auszeichnung – und danken ihr für diese wahren Worte! 

Link: Die Rede im Wortlaut